... mit einem gewissen Grad an Verrücktheit ...

Das Frauenfrühstück im Burgcafe war so nett und, quirlig, dass der Vor-Mittag erst am Nachmittag endete. Grüne Frauen aus Eppstein und Kelkheim trafen sich am Sonntag zum Reden und Planen und zum Kennenlernen  und Wiedertreffen.  Gianina Zimmermann berichtete aus dem Kreis von den Wahlveranstaltungen,  von ihrem Herzensthema, der Frauenpolitik, aber auch von ihrem Frauenalltag zwischen Familie – Arbeit – Politik und ihren ganz persönlichen Wünschen, die sie so oft zurückstecken muss.

 Claudia Papenhausen, die für die Eppsteiner Grünen für den Ortsbeirat Ehlhalten kandidiert,  hatte angeboten, aus ihrem reichen Erfahrungsschatz vom Alltag speziell der Frauen in West- Afrika zu berichten, so dass sie gar nicht auf das eigentlich laufende „Lernen dürfen“– Projekt (den 2. Bauabschnitt der weiter führenden Schule) einging. Ihre Fotos kreisten um den Tisch und machten neugierig darauf wie alles anfing, auch wie die Bevölkerung mit den katastrophalen Folgen des Klimawandels versucht fertig zu werden.

   

Wie selbstbewusst - in ihrer Mitte ruhend-, fast immer strahlend und guter Dinge  diese Afrikanerinnen ihren Tag mit einem Riesenberg von Arbeit bewältigen, widerlegt eindeutig das mitteleuropäische Vorurteil Armut mit Elend seien verquickt….allein die Tatsache, dass es in der Sprache der Gourmanche kein Word für Neid gibt, spricht Bände.

  Mit dem Abschlussfoto aus einer Stohhütte, in der junge Erwachsene  in ihrer Gourmanche-Sprache innerhalb von 2 Jahren alphabetisiert werden, kam die Gründerin von ‚Lernen dürfen‘ zu dem, was ihr grad ganz akut unter den Nägeln brennt: durch den verheißungsvollen Aufwind des ‚demokratischen Frühlings‘ in Burkina Faso hat sich in diesem Jahr schlagartig die Zahl der Alphabetisierungswilligen auf 20 Klassen fast verdoppelt!  Ganz, ganz toll…aber dafür sind nun auch 13 800 € erforderlich und diese Summe kann der kleine Verein nicht mehr - wie in den vergangenen 5 Jahren‚ so nebenbei mit finanzieren.

Wie dieses aktuelle Projekt verbreitet werden und zeitnah unterstützt werden kann, wurde ausgiebig und effektiv diskutiert. Claudia Papenhausen hatte zu Beginn den Spruch ihres Wochen-Kalenders vorgestellt, der ihre Überzeugung so ganz besonders gut trifft „Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit“ (Erasmus von Rotterdamm)…. JA,  die 555 jungen Erwachsenen in ihrem Projektgebiet , die j e t z t  Lesen und Schreiben  lernen wollen,  bekommen seit Januar ihren Wunsch erfüllt  und… JA, das Geld dafür ist noch nicht da! Aber ist das ein Grund NEIN zu sagen? … Bildung ist ein Menschenrecht...und ‚Bildungsarmut soll nicht Schicksal bleiben‘ ist das Motto, unter dem ‚Lernen dürfen‘ angetreten ist und  bessere Bildung vermindert eindeutig Fluchtursachen …

Es kann sehr gut sein, dass die Hoffnung der Grünen Veranstalterinnen, dass dies  Frühstück ein  Stück dazu beitragen wird, „Lernen dürfen“ bekannter zu machen und dabei zu helfen, die fehlenden 12 Tausend Euro durch viele, viele einzelne Patenschaften von 25 € pro Schüler für 1 Jahr zusammen zu tragen, in Erfüllung geht.  Ideen hatten alle am Tisch und werden dies sicher beim nächsten Treffen in dieser Runde gerne fortführen.

 



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