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Die Eppsteiner Grünen haben die grundsätzliche Position zu einer zukünftigen Nutzung des Geländes der ehemaligen Sparkassenakademie in Eppstein-Vockenhausen bereits im Februar 2023 abgesteckt:
„Eine Entwicklung des Geländes sollte nach der Einschätzung von Bündnis90/Die Grünen die bestehenden Bebauungsgrenzen beachten und die Gebäude erhalten, soweit das wirtschaftlich und von den Nutzungs-möglichkeiten her sinnvoll ist. Insbesondere sollte der Gesamtcharakter des Anwesens bewahrt und Naturschutzbelange umfassend berücksichtigt werden. Eine vollständige Entwicklung zu einem Baugebiet mit einer Aufteilung des Grundstücks in einzelne Parzellen wie im Bienroth wird abgelehnt.
Jede Änderung des Status Quo muss nach Überzeugung der Grünen mit deutlichen Vorteilen für die Stadt Eppstein und die Bevölkerung verbunden sein; dazu bedarf es der Einbeziehung aller Aspekte der Stadt-entwicklung. Den berechtigten Interessen der Anwohner ist dabei Rechnung zu tragen.“
Diese Position vertreten wir weiterhin und möchten die im Bürgerdialog am 30.10.2024 vorgestellten Entwürfe aus diesem Blickwinkel bewerten.
Obwohl die GWH das Gelände und die darauf befindlichen Gebäude in dem Wissen um den aktuell gültigen Flächennutzungsplan erworben hat und weiß, welche Nutzungsmöglichkeiten der aktuelle Rahmen zulässt, stellte sie eine sehr weitreichende Umgestaltung zu einem Wohnquartier vor.
Der Entwurf lässt die gleichen Ansätze erkennen, welche die Wohnungsbaugesellschaft schon bei anderen Quartiersentwicklungen umgesetzt hat. Wenn man die besonderen Herausforderungen des Areals außer Acht lässt, kann man in dem Entwurf durchaus positive Ansätze erkennen, wie z.B. die Einbeziehung einer Kinderbetreuungseinrichtung oder Orten zur Begegnung in die Planung, sowie der Erhalt einiger Teile der bestehenden Bebauung.
An einem verkehrstechnisch gut erschlossenen Ort könnte der Vorschlag der GWH durchaus eine Überlegung wert sein, um in Eppstein neuen Wohnraum zu schaffen und durch neue Einwohner mehr Geld in die leeren Stadtkassen zu bringen.
Die Planung der GWH lässt aber jegliche Antwort auf die Herausforderungen einer verträglichen Verkehrsanbindung und die Berücksichtigung der naturnahen Lage des Geländes vermissen. Letztlich tut man so, als wären all die zusätzlichen Menschen, die in die geplanten Wohnungen einziehen sollen, mit ihren Fahrzeugen und sonstigen Infrastrukturanforderungen (Wasser/Abwasser/Energie) kein Problem. Auf keinen dieser Aspekte wird in ausreichendem Maße eingegangen. Die Belastungen während der Abriss- und Bauphase werden völlig ausgeblendet, so dass der Entwurf in dieser Form nicht umsetzbar ist.
Die Vorschläge der Anwohner lassen den berechtigten Wunsch erkennen, den Umfang der Nutzung in etwa wie in den Tagen des Akademiebetriebs zu halten. Viele dieser Einzelvorschläge sind es wert, weiterverfolgt und auf ihre Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit/Wirtschaftlichkeit hin geprüft zu werden. Der desolate Zustand der städtischen Kassen lässt hier aber leider wenig Spielraum für Investitionen seitens der Stadt, so dass für alle Projekte Investoren gefunden werden müssten. Dabei dürfte eines der größten Hindernisse darin bestehen, dass das Gelände und die Gebäude sich im Eigentum der GWH befindet, die klar kommuniziert hat, dass sie „nur Wohnbebauung können/wollen“. Um die GWH hier ggf. umzustimmen, bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung von Verwaltung und den im Stadtparlament vertretenen Fraktionen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist daher keiner der Vorschläge realistisch umsetzbar: der Entwurf der GWH krankt daran, dass wesentliche Rahmenbedingungen ausgeblendet werden, die Anregungen der Anwohner bräuchten ein Umdenken der GWH und/oder einen Eigentümerwechsel zu einem Investor, der das Gelände erwirbt und in dem vorgeschlagenen Rahmen weiterentwickelt.
Damit kann derzeit quasi nur festgestellt werden, was nicht geht, und die Herausforderung besteht daran, Dinge möglich zu machen. Beispiele wie das seit Jahren leerstehende ehemalige Frankfurter Polizeipräsidium zeigen, dass solche Prozesse sehr langwierig sein können.
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Stadtverordnetenversammlung ist bereit, konstruktiv an diesem Prozess mitzuarbeiten.
Josef Retagne, Fraktionsvorsitzender
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