Rede zum Klimaschutzprogramm

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen und Herren,

Thema Klimaschutz. Wenn Sie denken, daß ich mit Bildern von Eisbären auf abgebrochenen Eisschollen beginne, muß ich Sie enttäuschen. Auch werde ich das Thema nicht vertiefen, daß in Nordostafrika 13 Millionen Menschen bedingt vor allem durch die große Dürre als Flüchtlinge unterwegs sind. Dasselbe gilt für die Flut 2010 in Pakistan, die ein Gebiet vergleichbar der Bundesrepublik unter Wasser setzte und 20 Millionen Menschen obdachlos machte.

Ich werde auch nicht darauf eingehen,  daß fremde Tiere nach und nach einwandern und  dabei Krankheiten mitbringen, an die sich unsere Organismen noch nicht so recht gewöhnt haben. Daß in Teilen von Rheinland-Pfalz in diesem Jahr große Ernteeinbußen zu beklagen waren, ist mir ebenfalls nur eine Fußnote wert – schließlich hatten, in anderen Teilen von Rheinland Pfalz, Winzer Traumernten. Man könnte überspitzt sagen – beim Hungern ist die gute Laune gewährleistet.

Nein. Ich möchte das Augenmerk auf etwas ganz anderes richten. Letztes Jahr war Wikileaks in aller Munde. Ich fand das auch spannend. Aber nicht so sehr, wie unser Bundesaußenminister gesehen wird. Viel interessanter fand ich die Meldung der amerikanischen Botschaft in Saudi Arabien, daß die Saudis wohl als Swing Producer ausfallen werden. Was ist ein Swing Producer, werden Sie fragen? Nun, bisher hatten die Saudis eine Kapazität von ca. 3 Millionen Barrel Erdöl pro Tag, die sie kurzfristig über die normale Förderung hinaus produzieren konnten, um damit weltweite Schwankungen des Ölpreises zu glätten. Die Amerikaner gehen davon aus, daß dies so nicht mehr zutrifft.

Was heißt das konkret für uns? Lassen Sie mich den Bogen zum städtischen Haushalt spannen, der uns dieser Tage beschäftigt. Es heißt in erster Linie, daß Energie teurer wird. Und teurer. Und teurer. Und in zweiter Linie daß Güter, die mit Energieeinsatz produziert werden, teurer werden. Und so weiter.

Jetzt komme ich auf den Klimaschutz zurück. Klimaschutz, das wissen wir heute, ist vor allem eine Energiefrage. Energie, das sollte offenkundig sein, wird zunehmend eine Kostenfrage.

DasKlimaschutzkonzept, das wir gemeinsam mit der CDU vorlegen, ist ein Handlungsrahmen um schnell Energie zu sparen bzw. klimafreundlich zu produzieren und mittelfristig auch Teile der Kostensituation der Stadt zu stabilisieren. Es ist ein offenes Konzept, anpaßbar und es bedarf der Mitwirkung vieler, um zum Erfolg zu führen. Meine Bitte an Sie – unterstützen Sie es jetzt, nehmen Sie es auch als Ihres an, unterstützen Sie es in Zukunft durch Ihr Engagement und entwickeln Sie es mit Ihren guten Ideen weiter.

Vielen Dank

Stadt Eppstein

5. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 15.12.2011

Rede des Fraktionsvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Andreas J Henke

zum Klimaschutzkonzept

 

- es gilt das gesprochene Wort -



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