Das Dialogforum arbeitet an Vorschlägen zu Verbesserung der Verkehrssituation in der Eppsteiner Altstadttstadt

Manchmal hilft ein „Blick über den Zaun“, um nicht erneut das Rad zu erfinden. Um beim Eppsteiner Dialogforum genauer über die „Gemeinschaftsstraße“ (Shared Space) informiert zu sein, fuhren einige Interessierte in den kleinsten Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach.

Herr Gläser vom dortigen Ortsbeirat und Familie Bürgel führten uns durch die seit 2 Jahren bestehende Gemeinschafts-Straße.   Rund 50 Verkehrsschilder konnten damals entfernt werden. Ein Flyer informierte die Bevölkerung, dass Fahren, Parken und Gehen bei gegenseitiger Rücksichtnahme aller Beteiligter und unter Einhaltung des Paragraphen 1 der Straßenverkehrsordnung im ganzen Straßenbereich möglich sein sollten.  EIN Schild gibt es noch an den jeweiligen Einfahrten in den gemeinschaftlich genutzten Raum -- leider, so Herr Gläser -- zu klein und auf der falschen Seite und es wird bislang zu wenig beachtet. 

Inzwischen gibt es eine „Planungswerkstatt“, die unter fachlicher Anleitung von Mediatoren, welche die Moderation und Steuerung der Arbeit in Gruppen übernommen haben,  die neuerliche Problematik: wildes Parken, Behinderung des Busverkehrs und mangelnde Aufenthaltsqualität auch noch lösen möchte.

Die Führung durch Nieder-Erlenbach und die rege und offene Diskussion über die Umgestaltung des alten Ortskerns und die noch bestehenden Probleme war sehr informativ und haben uns gezeigt, dass eine frühzeitige Einbeziehung der Bevölkerung wichtig ist und die Akzeptanz der Veränderung fördert, dass jedoch auch die erhoffte Veränderung des Fahrverhaltens jedes Einzelnen ein langwieriger Prozess ist, den es gilt durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen.

Unsere Probleme in Eppstein sind ähnlich – die Altstadt ist verwinkelt  und eng, der Verkehr gefährdet Fußgänger und Radfahrer und ruft  geradezu nach einer Verkehrsberuhigung, die Bürgersteige sind zu schmal, der Verkehr wird als Lärmbelästigung empfunden und im Sommer werden die Anwohner bei geöffneten Fenstern zusätzlich noch den Abgasen ausgesetzt. Rücksichtsloses Fahren durch die Altstadt wird allzu oft beklagt – nicht nur durch Ortsfremde.

Im letzten Dialogforum berichteten wir über den Besuch in Nieder-Erlenbach. Die anschließende rege Diskussion mit Beteiligung der anwesenden Vertreter vom Eppsteiner Ordnungsamt, der regionalen Verkehrsdienste und der Feuerwehr  über die in Eppstein heute bereits bestehenden Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung und Entlastung der Altstadtbewohner hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und das Dialogforum am Ende der Arbeit einen mehrheitsfähigen Lösungsvorschlag präsentieren kann, der auch bei den knappen finanziellen Mitteln der Stadt umsetzbar sein kann.

Wenn es uns gelingt, die Straßen und Plätze der Altstadt so umzugestalten, dass sie zum Verweilen ermuntern, wäre dies ein echter Gewinn für die Anwohner und die Geschäfte und Lokalitäten.

 Gabriele Sutor

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