Die ehemalige Sparkassenakademie in Eppstein-Vockenhausen hat seit dem Jahr 2022 einen neuen Eigentümer, die GWH-Gruppe, die zu den größten Wohnungsunternehmen in Hessen gehört.

Die GWH hat das Gelände und die darauf befindlichen Gebäude erworben in dem Wissen um den aktuell gültigen Flächennutzungsplan und die in dessen Rahmen bestehenden Nutzungsmöglichkeiten.

Die GWH ist bereits im vergangenen Sommer auf die Stadt Eppstein zugegangen und hat zu einem Ideenaustausch über das Areal eingeladen. An diesem Austausch haben sich alle in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen beteiligt und auch schon Ideen diskutiert. Dabei galt aber die klare Übereinkunft, dass es in erster Linie darum ging, den Käufer und seine Interessen kennenzulernen und diese informelle Runde keinerlei Entscheidungen über eine Nutzungsänderung des Geländes und des Gebäudes treffen kann oder will. Wir haben uns an diesem Austausch aktiv beteiligt und finden die abgestimmte Vorgehensweise gut.

Als Ergebnis aus den Treffen hat diese Arbeitsgruppe mit Teilnehmern aus allen Fraktionen und dem Bürgermeister, der 1. Stadträtin und dem Vockenhäuser Ortsvorsteher vorgeschlagen, die Bürgerinnen und Bürger Eppsteins zu möglichen Zukunftsperspektiven für das Gelände und die darauf befindlichen Gebäude zu befragen.

Die Eppsteiner Grünen begrüßen diese frühzeitige Einbindung der Einwohnerinnen und Einwohner. Die Fraktion findet es auch richtig und wichtig, dass dies weit vor dem Start eines in der Zukunft möglicherweise notwendigen offiziellen Verfahrens erfolgt. Bisher hat niemand eine Nutzungsänderung für das Gelände oder die Gebäude beantragt und somit besteht seitens der Stadt derzeit keinerlei Entscheidungs- oder gar Handlungsdruck.

Eine Entwicklung des Geländes sollte nach unserer Einschätzung die bestehenden Bebauungsgrenzen beachten und die Gebäude erhalten, soweit das wirtschaftlich und von den Nutzungsmöglichkeiten her sinnvoll ist. Insbesondere sollte der Gesamtcharakter des Anwesens bewahrt und die Naturschutzbelange umfassend berücksichtigt werden. Eine vollständige Entwicklung zu einem Baugebiet mit einer Aufteilung des Grundstücks in einzelne Parzellen wie im Bienroth lehnen wir daher ab.

Jede Änderung des Status Quo muss nach unserer Überzeugung mit deutlichen Vorteilen für die Stadt Eppstein und die Bevölkerung verbunden sein; dazu bedarf es der Einbeziehung aller Aspekte der Stadtentwicklung. Den berechtigten Interessen der Anwohner ist dabei Rechnung zu tragen.

Wir sind der Meinung, dass es sinnvoll und notwendig ist, die Menschen in Eppstein zu befragen, damit möglichst viele Ideen eingebracht werden und Berücksichtigung finden können. Deswegen lehnen wir eine Festlegung auf einzelne Nutzungsoptionen derzeit ab, weil unsere Mandatsträger auf die zahlreichen Ideen aus der Umfrage gespannt sind.

Die Eppsteiner Grünen rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich aktiv an der Befragung zu beteiligen, weil wir überzeugt sind, dass dies der beste Prozess ist, um eine für Eppstein nutzbringende, ressourcenschonende und zukunftsträchtige Lösung zu finden.

Machen Sie mit!

Josef Retagne
Fraktionsvorsitzender B90 / Die Grünen